Süßholz – Das Gewürz mit dem unverwechselbaren Anisduft wird aus der Wurzel gewonnen
Süßholz wurde lange Zeit in erster Linie zu medizinischen Zwecken und – ironischerweise – zum Aromatisieren von Tabak verwendet. Im Lebensmittelbereich denk man zuerst an Süßwaren und Spirituosen. Glücklicherweise gibt es immer mehr Köche, die die blumige und das feine Anisaroma dieses Gewürzes zu schätzen wissen.
Der Geschmack von Süßholz kann sehr dominant sein, daher beim Dosieren etwas zurückhalten. Will man die ganze Wurzel verwenden, muss man Sie vor dem Servieren wieder herausfischen, denn sie ist nicht essbar. Eine Idee ist es z.B. die ganze Wurzel als Grillspieß für Fleisch oder Fisch zu verwenden. Süßholzpulver löst sich sowohl in heißen als auch in kalten Speisen schnell auf.
Herkunft von Süßholz
Südosteuropa und Vorderer Orient. Anbau in Kanada, den USA und dem Nahen Osten, wächst in Teilen Asiens und Europas wild.
Wissenswertes über Süßholz
Das echte Süßholz eine ausdauernde, krautige Pflanze aus der Familie der Hülsenblütler, wird wegen seiner aromatischen Wurzeln und Rhizome kultiviert. Sie werden nach 2-3 Jahren im Herbst oder Winter geerntet, wenn Stängel und Blätter absterben. Die Wurzeln werden etwa sechs Monate lang getrocknet.
Die Grundlage für Lakritz liefert ein holzartiger Wurzelstock, der so gar nicht nach Zuckerwerk aussieht. Heutzutage ist der Anteil an natürlichen Süßholz in Lakritz allerdings nicht mehr hoch – meist ist Anisöl an seine Stelle getreten. Süßholz dient den Menschen schon seit langer Zeit als Atemerfrischer und zur Zahnpflege. Seine Verwendung als Zutat von Süßwaren reicht bis ins England des 16. Jahrhundert zurück. Bereits in den Texten des griechischen Arztes Hippokrates aus dem 5. Jahrhundert vor Christus wird Süßholz erwähnt.
Die Holländer mischen Süßholzwurzeln und Lorbeerextrakt mit Wasser und schütteln die Mischung, bis ein köstliches, schaumiges Getränk daraus geworden ist. Die nach Anis duftenden Spirituosen Sambuca und Pastis enthalten Süßholz, ebenso das bei Ägyptern und Syrern beliebte kalte Getränk erk sous. In China würzt man damit Speisen, die in Sojasauce gekocht werden, oder eine Suppenbasis und in manchen Gerichten ergänzt Süßwurzel das Fünf-Gewürze-Pulver. Gemahlene Süßholzwurzel ist unglaublich vielseitig einsetzbar, ob in Pochierflüssigkeit, als Fleisch-Rub oder als Würze für Gemüse und Obst.
Traditionelle Verwendung
- Root Beer – USA
- Tee – China
- Pain d’epices (Lebkuchen) – Frankreich
- Drop (Lakritz) – Niederlande
- Gekochte Schnecken – Marokko
Würztipps und harmonische Gewürze:
- Scones
- Heidelbeermarmelade
- Kalte Gurkensuppe
- Selleriegratin
- Creme brulee
In Gewürzmischungen harmoniert Süßholz sehr gut zu: Ingwer, Orangenschale, Sternanis, Vanille, Sternanis
Rezeptideen:
- Zu gleichen Teilen gemahlene Süßholzwurzel, ungesüßtes Kakaopulver und gemahlenen Ingwer mischen und über gerösteten Kürbis oder Blumenkohl streuen.
- Gemahlene Süßholzwurzel in siedendes Salzwasser streuen und Gnocchi darin pochieren.
- Frische geschälte Birnen mit Zitronensaft und gemahlener Süßholzwurzel pürieren und als Sauce zu Obstkuchen servieren.
Quelle und Buchtipp
Dieser Artikel stammt aus dem Buch „GEWÜRZE Auswählen – Kombinieren – Schmecken“ vom New Yorker Gewürz-Guru Lior Lev Sercarz.
Dieses 2017 in Deutschland erschienene Fachbuch zum Thema Gewürze ist in unseren Augen eines der besten seiner Art. Können wir also wirklich wärmstens empfehlen.
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Euere Erfahrungen mit Süssholz?
Habt Ihr schon mal Erfahrungen mit dem Gewürz gemacht? Würde uns sehr freun wenn Ihr uns diese hier kurz mitteilt.
Danke und bis bald.
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