Thymian – eines der am meisten verwendeten Gewürzen weltweit

Thymian frisch in weißer SchaleThymian ist also heute dran im vierten Teil unserer Kräuterkunde Reihe. Er gehört zur Familie der Lippenblüter und ist nicht nur in der Küche sehr beliebt, seine enorme Heilwirkung macht ihn eigentlich unverzichtbar für jede gut sortierte Hausapotheke.

Herkunft des Thymians

Der Echte Thymian stammt ursprünglich aus den Mittelmeerregionen und aus West- und Nordafrika. Von Mönchen wurde er schließlich zu uns über die Alpen gebracht. Seine besondere Heilwirkung wurde bereits von den Ägyptern, Römern und Griechen sehr geschätzt. Im Mittelalter hielt der Thymian als Heil- und Würzkraut den Einzug besonders in den üppigen Klostergärten.

Merkmale und verwandte Thymian Arten

Der 30 bis 40 Zentimeter hohe Halbstrauch hat stark verästelte und leicht verholzte Zweige. Die festen, schmalen Blätter sind am Rand etwas eingerollt und wirken daher anfangs nadelartig. Von Juni bis August bilden sich dann kleine, weißliche, rosa- oder lilafarbene Blüten. Eine bekannte verwandte Art ist der sogenannte „Zitronen-Thymian„, eine Kreuzung zwischen dem „Echten Thymian“ und dem „Arznei-Thymian„, riecht und schmeckt extrem nach Zitrone und wird deshalb sehr gerne für Salate verwendet, welchen er eine raffinierte, säuerlich pikante Note verleiht. Der Zitronen-Thymian trägt lavendelfarbene Blüten, die Sorten „Aureus“ und „Golden King“ blühen dagegen goldgelb.

Thymian selbst ist sehr anspruchslos. Was er aber unbedingt braucht ist viel Sonne

Würztipps und harmonische Gewürze

  • Honig Vinaigrette
  • Überbackener Ziegenkäse
  • Tomatensuppe mit Graupen
  • Gefüllte Tomaten
  • Kalbsrücken mit Kräuterkruste

In Gewürzmischungen passt Thymian sehr gut zu: Ancho-Chili, Annatto, Lavendel, Paprika, Gewürzmischungen

Thymian Kultur

Im Garten benötigt Thymian viel pralle Sonne und trockene, durchlässige Erde. Mit Ausnahme von Kompost benötigt der Strauch keine zusätzliche Düngung und gilt daher unter allen Kräutern als sehr anspruchslos. Da Thymian zu den Lichtkeimern gehört, dürfen die Samen nur ganz leicht mit Erde bedeckt werden. Beste Zeit für die Aussatz im Freien ist der Mai. Setzlinge sollte man im Frühsommer in einem Abstand von etwa 20x20cm pflanzen. Von älteren Thymian Pflanzen können im Sommer Stecklinge abgeschnitten werden. Wenn man die Pflanze im Frühjahr und Sommer regelmäßig zurückschneidet, bilden sich stets schnell neue Triebe. Thymian ist zudem frosthart, nur bei feuchten Boden wird das Überwintern problematisch, denn dann fängt die Pflanze zum Faulen an.

Getrockneter Tymian würzt stärker als frische Blätter und gehört zu den weltweit am meisten verwendeten Gewürzen überhaupt.

Thymian auf Hähnchen Fleisch

Thymian in der Kräuterküche

Ob getrocknet oder frisch – mit seinem angenehmen, würzig süsslichen Geschmack eignet sich Thymian ganz besonders zum Würzen mediterraner Gerichte. Italien lässt Grüßen. Vor allem Geflügel (siehe Bild oben) oder Lammfleisch verleiht er ein ganz besonderes Aroma. Deshalb ist er auch fester Bestandteil des weltbekannten „Herbes de Provence„. Wir haben ihn sogar schon mal beim Braten eines Schweinebratens verwendet, das war dann quasi ein mediterraner Schweinsbraten. War sehr lecker! Thymian hat eine entblähende Wirkung und entschärft besonders fette und schwer verdauliche Gerichte. Er verträgt zudem im Gegensatz zu vielen anderen Kräutern auch langes Kochen. Interessant ist auch das er in getrockneter Form weitaus würziger ist als die frischen Blätter.
Ganz im Gegensatz zur Petersilie.

Thymian Öl

Die Heilwirkung

Thymian produziert reichlich ätherisches Öl mit den Hauptbestandteilen Phenol, Thymol und Carvacrol und wirkt daher verdauungsfördernd, antiseptisch, entblähend und beruhigend. Als Teezubereitung wird die Heilpflanze bei Durchfall, zur Behandlung von Mund- und Rachenentzündungen sowie zur Linderung von Bronchitis und Husten verabreicht. Als Lotion und Kompresse angewendet, hilft das Heilkraut auch bei kleineren Wunden, Geschwüren und Quetschungen. Dem Bad zugesetzt hilft Thymianöl bei Rheuma, Atemwegserkrankungen und allgemeiner Erschöpfung.

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