Kochen & Grillen mit dem Dutch Oven

Wer schon mal einen Western gesehen hat, der hat auch schon einen Dutch Oven gesehen – einen der gusseisernen Töpfe, mit denen die Cowboys gerne ihre Mahlzeiten zubereiten. Was bereits im wilden Westen eine beliebte Zubereitungsmethode war, erfreut sich heutzutage gar einer wiederkehrenden und steigenden Beliebtheit. Doch wie genau funktioniert der sogenannte Feuertopf und worauf sollten Sie beim Kauf achten? Auf genau das gehen wir im folgenden Artikel ein. Selbstverständlich haben wir auch einen Rezeptvorschlag für euch und zwar den Klassiker schlechthin: Schichtfleisch aus dem Dutchoven!

Kochen mit dem Dutch Oven

Was ist ein Dutchoven?

Bei einem Dutch Oven handelt es sich um einen Topf aus Gusseisen, der meist dazu genutzt wird, um Gerichte über Kohle zuzubereiten. Der Begriff selbst geht höchstwahrscheinlich auf britische Hersteller zurück. Historiker gehen davon aus, dass die ersten Exemplare bereits im 16. Jahrhundert in den Niederlanden gefertigt wurden. Englische Hersteller der Töpfe übernahmen dies und wählten daher den Begriff Dutch Oven. Im deutschsprachigen Raum wird er nicht zuletzt auch gerne Feuertopf genannt.

Eine Besonderheit des Feuertopfes findet sich im Bereich der Zubereitung. Während die meisten Töpfe nur von unten erhitzt werden, wird der Feuertopf sowohl von unten als auch von oben mit Hitze versorgt. Hierfür werden glühende Kohlen auf den Deckel gelegt. Auf diese Weise wird der Topf von beiden Seiten erhitzt und ein gleichmäßiger Gargrad erreicht. Da das Gusseisen jedoch nur sehr langsam erhitzt, eignet sich der Feuertopf insbesondere für Fleischgerichte.

Durch die sich nur langsam entfaltende Hitze wird das Fleisch schonend gegart und sehr zart.

Darauf sollten Sie beim Kauf achten

Wer sich für den Kauf eines Dutch Oven entscheidet, der findet auf dem Markt zunächst eine Vielzahl an Modellen unterschiedlichster Hersteller. Dabei zeigen sich mit Blick auf die Qualität deutliche Unterschiede. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie vor dem Kauf auf den einen oder anderen Aspekt achten.

Um ein gleichmäßiges Garen zu ermöglichen, sollten die Wände des Feuertopfes an allen Stellen in etwa die gleiche Stärke aufweisen. Somit wird sichergestellt, dass sich die Hitze ideal im Topf verbreiten kann. Hierfür ist ebenfalls wichtig, dass der Deckel möglichst gut auf den Topf passt, wobei etwas Spielraum zwischen den beiden Elementen nicht verkehrt ist. Somit verhindern Sie, dass sich der Deckel am Topf festsaugt.

Noch wichtiger ist jedoch, dass der Deckel einen hohen Rand aufweist. Auf diese Weise kann der Deckel bewegt werden, ohne dass die aufliegenden Kohlen während der Bewegung herabfallen.

Dutch Oven

Rezept für herzhaftes Schichtfleisch

Ein großer Vorteil des Dutch Oven ist seine Flexibilität. Mit ihm lassen sich unzählige Gerichte zubereiten. Da fällt es insbesondere Laien meist gar nicht so einfach, sich beim ersten Einsatz des Feuertopfes für ein Gericht zu entscheiden. Martina hat ja vor Kurzem ein Rezept für einen Schlemmertopf aus dem Dutch Oven präsentiert. Ein absoluter Klassiker unter den Dutch Oven Gerichten ist das Schichtfleisch. Der Aufwand ist überschaubar, während das Ergebnis quasi auf der Zunge zergeht.

Für ein leckeres Schichtfleisch (für 3-4 Personen) brauchen Sie:

  • 1 kg Schweinebacken
  • etwa 100 Gramm Baconscheiben
  • ein bis zwei Gemüsezwiebeln.

Damit das Fleisch ein kräftiges Aroma erhält, darf eine gute Gewürzmischung nicht fehlen. Sie setzt sich wie folgt zusammen:

  • 2-3 EL Paprikapulver, edelsüß
  • je 1 EL Salz, Zucker und gemahlener Kreuzkümmel
  • 1/2 EL bunter Pfeffer
  • 1-2 gehackte Knoblauchzehen
  • Rosmarin

Darüber hinaus bedarf es einer leckeren BBQ-Sauce, um das Geschmackserlebnis abzurunden. Diese sollte bereits einen Tag vorher angesetzt werden, damit sie kräftig durchziehen kann und sich die Aromen vermischen. Hierfür brauchen Sie:

  • 20 ml Tomatenmark sowie Tomatenketchup
  • 10 ml Balsamico
  • 10 g braunen Zucker
  • ca. 5 g Honig
  • 1/4 TL Rauchsalz
  • Pfeffer, Knoblauchpulver und Worcestersauce zum abschmecken

Um eine aromatische Würzmischung herzustellen, sollten die angegebenen Gewürze in einem Mörser zerstoßen und vermischt werden. Anschließend werden die Schweinebacken mit der Würzmischung kräftig eingerieben und für 24 Stunden abgedeckt in den Kühlschrank gestellt.

Schichtfleisch aus dem Dutch Oven – So geht´s

Am folgenden Tag wird der Feuertopf zunächst mit den Baconscheiben ausgelegt. Wichtig ist, dass der Bacon nicht fettfrei ist. Andernfalls kann er schnell anbrennen. Anschließend werden die Schweinebacken horizontal und abwechselnd mit den in grobe Streifen geschnittenen Zwiebeln im Dutch Oven geschichtet. Bestreichen sie das geschichtete Fleisch nun mit der BBQ-Sauce.

Anschließend sollte die Kohle angefeuert werden. Sobald die Kohlen glühen, wird eine Hälfte der Kohlen unter dem Feuertopf und eine Hälfte auf dem Deckel platziert. Alle 15-20 Minuten sollten Sie die Hitze der Kohlen kontrollieren. Lässt diese nach, wird die alte Kohle durch vorgeglühte Kohlen ersetzt. Je nach gewünschtem Bräunungsgrad sollte das Fleisch mindestens eine Stunde lang garen. Sobald der gewünscht Gargrad erreicht ist, kann das Fleisch direkt serviert werden.

Schichtfleisch im Dutch Oven

Tipps zum Umgang mit dem Feuertopf

Insbesondere beim Grillen kommt es häufig vor, dass ein neuer Grillrost aus Gusseisen zunächst eingebrannt werden muss. Dabei wird der Grill vorgeheizt und der Rost mit Öl eingerieben. Auf diese Weise sollen Rückstände von der Produktion verbrannt und der Rost vor späteren Anhaftungen geschützt werden. Dies kann auch bei einem Dutch Oven notwendig sein. Ob dies notwendig ist, erkennen Sie bereits mit einem Blick auf die Farbe des Topfes.

Nicht eingebrannte Feuertöpfe sind zunächst vergleichsweise hellgrau.

Den Dutch Oven einbrennen? So geht´s!

Sollte ein Einbrennen nötig sein, wird dieser Vorgang wie folgt durchgeführt: reiben Sie den Feuertopf von innen zunächst mit Öl oder Fett ein. Anschließend sollte der Topf erhitzt werden. Hierfür eignet sich ein normaler Grill. Entzünden Sie Kohle und legen Sie den Topf sowie den Deckel mit der Innenseite nach unten auf den Grillrost. Die Kombination aus Hitze und Öl sorgt nun dafür, dass sich eine schützende Patina bildet. Ist dies ein Mal geschehen, erneuert sich die Patina bei jedem weiteren Kochvorgang durch die in der zubereiteten Speise enthaltenen Öle und Fette jedes Mal von neuem.

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