Spargel Ratgeber – Wissenswertes über die „königlichen“ Gemüsestangen

Egal, ob grün oder weiß, viele können es kaum erwarten, bis der Spargel ab Mitte April wieder geerntet werden kann. Das beliebte Stangengemüse ist sehr lecker, ein Schlankmacher-Lebensmittel und bringt daneben einige weitere gesundheitliche Vorteile mit sich. Welche dies sind, wie Spargel zubereitet und richtig gelagert wird, erfahren Sie im folgenden Spargel Ratgeber.

Grüner und Weißer Spargel

Spargel – das beliebte, königliche Gemüse

Von April bis zum Johannistag am 24. Juni dauert die Spargelsaison. Während die gesunden und köstlichen Spargelstangen früher lediglich in Klöstern und Apothekergärten angebaut und später den Reichen serviert wurden, sind sie heutzutage in allen Supermärkten und Discountern zu kaufen. Es gibt kaum ein anderes Gemüse, das seine Liebhaber so zum Schwärmen bringt wie der vitamin- und mineralstoffreiche Spargel. Für viele ist er das „königliche Gemüse„. Es ist nicht schwierig, ihn zuzubereiten, wenn Sie einiges beachten.

Die Produktion auf dem Feld hingegen ist aufwändiger. Die einkeimblättrige, mehrjährige Staude wächst vorwiegend unterirdisch und gehört zur Familie der Liliengewächse. Der Spargel kommt in rund 300 unterschiedlichen Arten nahezu weltweit vor. Hierzulande ist insbesondere die Sorte „asparagus officinalis“ weit verbreitet. Aus den Wurzeln treibt die Pflanze im Frühjahr, wobei sie drei Jahre lang gedeihen muss, bevor sie erstmalig geerntet werden kann. Aufgrund der langen Vorlaufzeit sowie der Ernte von Hand ist der Spargel eher teuer.

Was ist der Unterschied zwischen weißem, grünem und violettem Spargel?

Auf der Suche nach Spargel werden Sie sich vielleicht fragen: Soll es lieber weißer, grüner oder violetter Spargel sein? Es handelt sich um keine verschiedenen Spargelsorten, der Unterschied besteht in der Anbaumethode: Weißer Spargel wächst unter aufgeschütteten Erdwällen lichtundurchlässig im Dunklen heran. Er bleibt weiß, da die Pflanze nicht in Kontakt mit Sonnenlicht kommt. Grüner Spargel hingegen wächst unter Sonneneinwirkung über der Erde. Die Pflanze bildet durch die Sonne den grünen Blattfarbstoff Chlorophyll. Dies ergibt jedoch nicht nur die Farbe, sondern auch den etwas kräftigeren und gemüsigeren Geschmack.

Der grüne Spargel wächst zudem schneller als die weiße Variante und bildet lediglich eine dünne Haut. Seit einigen Jahren wird zudem der purpurfarbene Spargel kultiviert, der, genau wie die grünen Spargelstangen, an der Erdoberfläche wächst. Wenn die Spargelspitzen die Erddecke durchbrechen, wird der Pflanzenfarbstoff Anthocyan gebildet, wodurch sie violett werden.

Spargel richtig zubereiten.

Hinsichtlich der Zubereitung gibt es einige Unterschiede zwischen grünem und weißem Spargel. Weißen müssen Sie vor dem Kochen schälen, während Sie beim grünen lediglich die faserigen Enden abschneiden müssen. Aufgrund der einfachen Zubereitung wird er von vielen bevorzugt. Sie können die frischen Stangen roh, gegart, gebraten und gebacken genießen. Der Klassiker ist mit Sauce Hollandaise. Weitere Verwendungsmöglichkeiten sind Salate, Suppen, Aufläufe und Reisgerichte. Spülen Sie den Spargel vor der Verarbeitung kurz unter fließendem Wasser ab. Weißer Spargel wird, wie bereits erwähnt, von oben nach unten geschält. Bei grünem Spargel entfällt dies.

Bei dickeren Stangen können Sie das untere, möglicherweise leicht holzige Ende wegschneiden. Die Spargelbündel werden am besten im Stehen gekocht, damit die zarteren Spitzen geschont werden. Binden Sie den Spargel hierfür portionsweise mit einem Küchengarn. Es gibt spezielle Töpfe mit Gittereinsätzen. Die Garzeit dauert, je nachdem, wie dick die Stangen sind, 10 bis 15 Minuten. Grüner Spargel wird bissfest gegessen. Er braucht daher verhältnismäßig kurze Garzeiten, wodurch der hohe Vitamin-C-Gehalt in den Stangen geschont wird. Fügen Sie dem Kochwasser eine Prise Salz, Zucker zur Milderung der Bitterstoffe und Zitronensaft hinzu. Letzteres sorgt dafür, dass die Spargelstangen weiß bleiben.

Je weniger Wasser Sie verwenden, desto geringer ist der Verlust an Nährstoffen.

Das typische Spargelaroma

Spargel enthält, genau wie Zwiebel, Schnittlauch und Knoblauch, mit denen er botanisch verwandt ist, schwefelhaltige Stoffe. Für den milden Spargelgeschmack wird vor allem die Asparagussäure verantwortlich gemacht. Wie ausgeprägt der Geschmack ist, ist von verschiedenen Faktoren abhängig:

  • Spargelsorte
  • Zubereitung, denn das Aroma entwickelt sich erst durch das Garen
  • Anbaubedingungen wie die Qualität des Bodens und Wassers, Bodentemperatur und Wachstumsgeschwindigkeit

Grundsätzlich gilt: Je schneller das Wachstum ist, desto feiner sind die Fasern und umso besser sind der Geschmack und das Aroma. Spargel enthält auch Bitterstoffe. Der bittere Geschmack ist umso intensiver, je näher die Spargelstangen am Wurzelstock gestochen werden. Schwankungen bezüglich der Witterung können ebenfalls dafür sorgen, dass einzelne Spargelstangen bitter schmecken. Die leicht verdaulichen Spargelstangen sind auch für einen empfindlichen Magen bekömmlich.

Welche gesundheitlichen Vorteile hat Spargel?

Das Gemüse wurde schon in der Antike als vielseitige Heilpflanze geschätzt, im Mittelalter in den Klostergärten kultiviert und auch die alten Griechen verwendeten es als Arzneimittel. Auch heute noch wird es als gesunde Delikatesse geliebt und geschätzt. Aufgrund des hohen Wassergehalts von rund 95 Prozent gehört der Spargel mit etwa 16 Kalorien je 100 Gramm zu den sehr kalorien- und fettarmen Gemüsesorten. Daher kann er beim Abnehmen helfen, zumindest, wenn Sie bei der Soße und Butter sparsam sind. Gleichzeitig punktet das Gemüse mit wertvollen Inhaltsstoffen, dazu zählen:

  • Vitamine wie B1, B2, C, E und Folsäure
  • Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Eisen und Magnesium
  • zellschützende Antioxidantien
  • Ballaststoffe
  • Eiweiß
  1. Die Folsäure, die in besonders hoher Konzentration enthalten ist, ist an vielen verschiedenen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt und verhindert bei ungeborenen Säuglingen Fehlbildungen. Schwangere sollten diesen wichtigen Stoff daher reichlich zu sich nehmen. Die Folsäure stabilisiert zusammen mit dem Vitamin C die Darmschleimhaut und der Spargelfaserstoff Inulin stärkt die Darmflora. Die Ballaststoffe regen die Verdauung an, sodass sie eine gesunde Darmfunktion fördern.
  2. Die Vitamine C, E und Beta-Carotin (Vorstufe Vitamin A) wirken als Antioxidantien. Das Vitamin-E hilft mit seiner vitalisierenden Wirkung zudem bei Mattigkeit. Wenn Sie erschöpft sind, sollten Sie sich daher eine Portion frischen Spargel gönnen. Die B-Vitamine und die enthaltene Folsäure können den Homocysteinspiegel senken und somit das Herz stärken.
  3. Magnesium, Eisen, Mangan und Kupfer vitalisieren die Körperzellen und helfen beim Zellstoffwechsel. Kalzium und Magnesium leisten für die Knochen gute Dienste. Auch das Eiweiß unterstützt den Knochenstoffwechsel. Kalium hat eine blutdrucksenkende Wirkung und ist wichtig für das optimale Funktionieren der Nervenreizleitungen. Bluthochdruck kann das Gefäßsystem schädigen, was negative Auswirkungen auf Organe wie das Herz haben kann. Mit einem erhöhten Blutdruck steigt auch das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall.
  4. Des Weiteren enthält Spargel ätherische Öle, Farbstoffe und bioaktive Substanzen wie Saponine, die antikanzerogen, antimikrobiell und cholesterinsenkend wirken.

Aufgrund des hohen Nährstoffgehalts kann der Spargel bei vielen gesundheitlichen Beschwerden helfen:

  • Harnwegsinfekte
  • Nierensteine
  • Herzbeschwerden
  • Darmbeschwerden
  • Schwache Knochen
  • Krebs

Die unterschiedliche Qualitätsklassen sind:

  • Extra: höchste Qualität
  • Klasse I: gute Qualität
  • Klasse II: Spargel entspricht den Mindesteigenschaften

Bereiten Sie das Gemüse am besten am Kauftag zu, da es keine lange Lagerzeit verträgt. Alternativ können Sie es in ein feuchtes Tuch wickeln, um die Stangen ein bis zwei Tage lang im Kühlschrank frisch zu halten.

Unser Fazit

Ganz gleich, ob Gemüsebeilage, Spargelsuppe oder Rigatoni, das delikate Stangengemüse sorgt stets für das gewisse Extra. Außerdem haben die Gourmet-Stangen zudem ernährungsphysiologisch eine Menge zu bieten. Der Grüne hat im Gegensatz zu weißem Spargel einen herzhafteren Geschmack und enthält die wertvollen Inhaltsstoffe in einer höheren Konzentration. Spargel ist vor allem bei figurbewussten Menschen ein beliebtes Gemüse, da er wenig Kalorien und kein Fett enthält.

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