Kräuterkunde Teil 09 – Sellerie (Apium graveolens)
Sellerie (Apium graveolens) kennen wir besonders als Knollen- und Staudensellerie. Aber auch der Schnittsellerie ist beinahe ein Muss für´s Suppengrün. Sellerie ist enorm Vitaminreich und hat eine starke Heilwirkung.
Herkunft des Sellerie
Sellerie gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Die Wildform des Gartenselleries stammt aus dem Mittelmeerraum und ist heute fast in allen Küstengegenden zu finden. Vom Sellerie gibt es zahlreiche Sorten, welche als Stangen-, Knollen- und Schnittsellerie kultiviert werden. Die vitaminreiche Gewürz– und Gemüsepflanze war schon bei den Römern und Griechen in der Küche und als Heilpflanze hoch geschätzt.
Sellerie – Merkmale & Sorten
Der Blatt- und Schnittsellerie bildet wie der Stangensellerie keine Knolle, sondern dünn verzweigte Pfahlwurzeln. An seinen kantigen Stängeln sitzen tief grüne, stark gefiederte Blätter, die viel ätherisches Öl enthalten und gerne als Würzkraut eingesetzt werden. Sellerie wir in der Regel nur einjährig kultiviert da er sehr Empfindlich ist gegen Frost. Die weißen Blütendolden erscheinen aber nur bei mehrjähriger Kultur.
Verwandte Arten aus der gleichen Wildform sind der Stiel- und Stangensellerie und der Knollensellerie hervorgegangen. Beide wachsen nur in nährstoffreichen Böden mit viel Humos. Außerdem braucht der Sellerie genügend Wasserversorgung.
Sellerie Kultur
Sellerie braucht nährstoffreiche Böden, nie nicht so leicht austrocknen. Er sollte aber trotzdem genügend Sonne erhalten, damit er auch wirklich sein volles Aroma entfalten kann. Man kann am schnellsten enten, wenn man die Samen sehr zeitig im Frühjahr aussät und im Haus vorkultiviert. Die Sämlinge werden vereinzelt im Mai ausgepflanzt. Bei Blattsellerie reicht ein Abstand von etwa 15 Zentimeter. Der Boden sollte stets krautfrei und etwas locker gehalten werden, im Sommer immer reichlich Wasser geben. Blattsellerie ist ein guter Nachbar für Kohl und Bohnen, da er dort Raupen fern hält.
Die Blätter können jederzeit gepflückt und frisch verwendet werden. Aber auch getrocknete und tiefgegefrorene Sellerie behält sein Aroma. Die Knollen werden im Herbst aus der Erde geholt, sobald die äußeren Blätter welk werden. Stangensellerie lässt sich ab August portionsweise ernten.
Der Rezept-Tipp: Würziger Kräutersalat
Für 4 Portionen braucht man etwa 50g Blattsellerie, 100g Kerbel, 100g Brunnenkresse, je 1 Bund Schnittlauch und Basilikum, 2 Bund Petersilie und 1-2 Päckchen Gartenkresse. Bis auf die Kresse werden alle Kräuter gewaschen und trocken geschüttelt. Die Blätter von den Stielen abzupfen, den Schnittlauch in Röllchen hacken und die Kresse abschneiden. Für die Salatsoße 100g rote Zwiebeln fein hacken, mit 2-3 Esslöffel Weißweinessig und 3 Esslöffeln Öl verrühren und mit Pfeffer, Salz und 1 Prise Zucker abschmecken. Zuletzt die Kräuter mischen, die Salatsauce darüber geben und fertig ist der Kräutersalat.
GUTEN APPETIT
Verwendung von Sellerie
- Kräuterküche – Dich Blätter, egal ob frisch oder konserviert, würzen Soßen, Salate, Eintöpfe und Suppen. Sie sind wie die Knollen ein absolutes Muss für das Suppengrün. Stangensellerie kann man mit einem leckeren Dip roh essen oder als Salat zubereiten. Die Knollen schmecken aber ebenfalls als Rohkost.
- Heilwirkung – Die Sellerie Blätter enthalten ein ätherisches Öl welches bluttreibend und stark harntreibend ist. Aus 2 gehäuften Teelöffeln, die man mit ¼ Liter Wasser erhitzt, lässt sich ein gesunder Tee zubereiten. Sellerie, hier sind Stangen- und Knollensellerie eingeschlossen, wirkt auch antirheumatisch. Daher sollte er bei Rheumapatienten nie auf dem Speiseplan fehlen.
Wichtiger Hinweis:
Selleriesaft und Sellerietee haben eine stark harntreibende Wirkung. Nierenkranke sollten daher vor der Selbstbehandlung ihren Arzt befragt.
Quelle: Dumonts Kleines Kräuter Lexikon
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