Sardischer Wein – Einzigartige Reben

Auf Sardinien genießt der Weinanbau eine lange Tradition, die weit über 2000 Jahre zurückreicht. Nicht wenige der ältesten Rebsorten werden auch nach wie vor zur Weinherstellung verwendet. Noch heute sind die edlen Erzeugnisse der Insel aufgrund ihrer hohen und weiter zunehmenden Qualität international hochgeschätzt.

Qualitätsweine

Besonderheiten des sardischen Weins

Einige der Weine, die auf der Mittelmeerinsel hergestellt werden, sind auswärts eine wahre Rarität. Andere sind auch auf dem internationalen Markt vertreten. Fast jede Region der Insel hat ihre eigene Sorte, die mit einer langen Tradition verbunden ist. Zu den zwei bekanntesten Rebsorten gehört erstens die Cannonau, welche durch ihre Robustheit perfekt auf den Anbauort vorbereitet ist. Der gewonnene Wein reift über zwei bis sechs Jahre in verschiedenen Fässern heran und weist einen Alkoholgehalt von mindestens 12,5 % auf. Das Resultat ist ein trockener Wein, fruchtig und weich im Geschmack und rubinrot in der Farbe.

Der Cannonau wirkt sich aufgrund seines hohen Gehalts an Antioxidantien positiv auf das menschliche Herz-Kreislauf-System aus und wird auch der „Wein der Hundertjährigen“ genannt, was auf die durchschnittlich sehr hohe Lebenserwartung der Sarden zurückzuführen ist. Die Vermentino ist eine weiße Rebsorte, die vor allem in bergigen Gebieten prächtig gedeiht. Bei dieser Sorte ist der Zeitpunkt der Ernte besonders maßgebend für den Geschmack und die Lese findet von September bis Oktober statt. Je nach Zeitpunkt schwankt das Aroma zwischen Äpfeln, Birnen und Heu.

Eine spätere Ernte bedeutet mehr Würze und Aroma. Auch hier entsteht ein trockener Wein mit einer leicht mineralischen Note, die der frischen Säure beiwohnt. Insgesamt werden aufgeteilt auf 30 Anbaugebiete rund 44.000 Hektar der Insel für den Weinbau verwendet, wovon rund zwei Drittel der Produktion von Rotweinen gewidmet ist.

Geschichte des Weinanbaus in Sardinien

Schon die Phönizier und Karthager bauten Wein auf Sardinien an und als die Römer das erste Mal die Insel betraten, fanden sie bereits verschiedene Traubensorten dort vor. Der erste Weinanbau wird mindestens im 15. Jahrhundert v. Chr. verortet und laut Wissenschaftlern stammt der älteste Wein des Mittelmeerraums aus Sardinien. Zu dieser Zeit hatte die Nuraghenkultur auf Sardinien noch Bestand und es ist sogar möglich, dass bereits vor der Kolonialisierung durch die Phönizier wilder Wein auf der Insel vorhanden war, doch wurden wenigstens zwei Weinsorten, die heute ein endemisches Vorkommen bilden, erst von diesen auf die Insel gebracht.

In den nächsten Jahrhunderten war das Ziel der Herstellung bereits der Export. Die starken Einflüsse verschiedener Kulturen resultierten in einer Weiterentwicklung von Anbau und Produktion sowie einer Verfeinerung der Methoden und neu importierten Sorten. Ab dem 13. Jahrhundert wurden zahlreiche weitere Weinsorten von den Spaniern eingeführt. So konnten bereits Dante, Shakespeare und Cervantes eine Kostprobe der Einzigartigkeit des sardischen Weines kennenlernen.

Die Vermentino-Rebe wurde erst Ende des 18. Jahrhunderts nach Sardinien gebracht, doch auch hier endet die Geschichte des sardischen Weines noch nicht, denn noch mit der Einführung der Agrarwissenschaften im 20. Jahrhundert entwickelte sich die Produktion weiter.

Sardischen Wein servieren

Wer den richtigen Wein für sein Abendmahl sucht, ist mit sardischen Weinen meist gut beraten. Die roten Sorten passen sowohl zu Fleisch- und Fischgerichten und Käsesorten aller Art, als natürlich auch zu den italienischen Klassikern, Pasta und Pizza. Maritime Kost bildet eine wunderbare Ergänzung zu den weißen Inselweinen. Sardischer Rosé bietet sich vor allem als Aperitif zu hellem Fleisch, Salaten oder Risottogerichten an.

Für das volle Aroma wird eine Temperierung von 16 bis 18 Grad für Rotweine, 8 bis 10 Grad für Weißweine und 6 bis 8 Grad für Roséweine empfohlen. Je nachdem sollte der Wein auch vorher schon dekantiert werden.

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