Der Aperitif nach dem Essen – nach wie vor gern getrunken und überall zugegen

Schon seit langer Zeit gilt der Aperitif in seiner vielfältigen Form als Appetitanreger und Vorgeschmack fürs kommende oder anstehende Essen oder auch als Abschluss für ein solches. Er ist in der Regel ein alkoholisches Getränk, wird meist in kleinen Gläsern und nur in wenigen Millilitern angeboten und soll dazu beitragen, dass man so richtig auf den Geschmack kommt, um dann genüsslich zu speisen.

Als so genanntes Warteschnäpschen und auch hin und wieder als Abschlussgetränk, wie der „Absacker“ in Form eines Schnapses, gilt das Reichen des Aperitifs nach wie vor als gute Geste, um seinen Gästen zum Einen das Warten aufs Essen zu verkürzen und teils auch zu versüßen mit einem Schnaps, und zum Anderen aber auch um dem Magen schon einmal aufs Essen vorzubereiten. Aus dem Französischen entstammend, wanderte diese Form der Gastfreundlichkeit erst recht spät, im 20. Jahrhundert, dann zu uns und wird noch heute in guten Häusern praktiziert und zelebriert.

Der gute Tropfen nach dem Essen

Sehr häufig und gerne werden in guten Restaurants auch regionale Schnäpse nach dem Essen als gute Geste angeboten. Sie kommen aus Brennereien der unmittelbaren Umgebung und werden oftmals noch in Familienbetrieben in kleinem Stil gebraut und hergestellt. Diese schmecken meist sehr intensiv und teils auch würzig, besonders aber sind es die Obstschnäpse, die auch unter dem Kurznamen „Obstler“ bekannt sind, die gereicht werden. Wer hier auf den Geschmack gekommen ist, der kann dann auch gleich die ein oder andere Flasche Schnaps mit nachhause nehmen und selbst dann als guter Gastgeber ein oder zwei Gläschen seinen Gästen nach dem Essen reichen.

Vom Obstler bis zum Grappa

Je nach Region und vor allem auch Land werden ganz viele verschiedene Aperitifs geboten. So bekommt an beispielsweise beim guten Italiener gern einmal den Ramazzotti, einem recht würzigen und mit verschiedenen Kräutern hergestellten Schnaps, oder auch den Grappa, der hochprozentig schon etwas stärker und intensiver daherkommt. Aber auch der legendäre Limoncello, der aus Zitronen hergestellt wird, schmeckt besonders gut vor, wie auch nach dem Essen.

Allerdings trinken die Italiener nach dem Essen aber auch gern einmal einen starken Espresso als „Absacker.“ Beim Griechen bekommt man dann hingegen den Anisschnaps Ouzo, der herrlich erfrischend aber auch hochprozentig schmeckt und durch und durch seine Anisnote nicht verleugnen kann. Beim Chinesen dann gern einmal den Choum oder auch Sake beim Japaner, die beide aus Reis produziert werden.

Kräuterschnaps für die Verdauung?

Viele Genießer schwören auf die wundersame Wirkung des Kräuterschnapses nach und auch vor dem Essen. Beispielsweise gilt hier der Fernet Branca und auch Underberg, wie Ramazzotti als probates Mittel, um das Gefühl aufkommen zu lassen, dass mehr Platz im Magen besteht, oder auch das ganze gewichtige Essen nicht so schwer im Magen liegt. Tatsächlich sollen Kräuterschnäpse anhand ihrer Zusammensetzungen und Inhaltsstoffe dem Magen vor gewaltigem und vor allem auch fettreichem Essen auf die Sprünge helfen, indem sie ihre Bitterstoffe beim Trinken unmittelbar entfalten und so den Stoffwechsel extrem anregen können.

Ein Kräuterschnaps oder Magenbitter vor oder nach dem Festessen hilft beispielsweise der trägen Verdauung mitunter tüchtig auf die Sprünge. Schon in der Vergangenheit tranken die Menschen bei vollem Essen gern den Schnaps als Heilmittel, denn wenn sie schon teils in Armut lebend die Möglichkeit hatten gut und üppig speisen zu können, langten sie meist über die Maßen hinaus zu. Was schnell dazu führte, dass sie ein extremes Völlegefühl hatten und nur selten in den Schlaf fanden. Deshalb tranken sie besonders nach dem Essen einen Kräuterlikör oder Schnaps, um dem Ganzen etwas Linderung zu verschaffen.

Auch sollen Kräuterschnäpse dazu beitragen die Gesundheit und Fitnes zu erhalten. Das Immunsystem soll gestärkt werden und das Anregen des Stoffwechsels soll zur Vitalität beitragen. Ob dies nun tatsächlich der Fall ist, ist wissenschaftlich nicht untermauert, dennoch, der Glaube zahlt und auch das Gefühl nach dem Trinken eines köstlichen Schnapses, Aperitifs oder Likörs.

Kostbare und legendäre Aperitifs

Grundsätzlich aber gibt es sehr viele Aperitifs, die sehr kostbar und edel sind, wie ein guter Cognac, oder auch ein Brandy oder Pisco, der gerne in der Region rings um Peru und Chile gereicht wird. Dennoch: Die Klassiker als reine Aperitifs als Begrüßungsdrinks sind der Aperol, der Martini, mit oder ohne Olive gereicht, der Campari oder auch der Sekt und auch gerne der Prosecco.

Aperol Spritz ist hierzulande nach wie vor der Sieger und dicht gefolgt von dem legendären Negroni, Campari Soda oder auch dem Crodino Spritz. In der ganzen Welt werden die Aperitifs gerne in guten Häusern und Restaurants gereicht und aber auch in Hotels, um die Wartezeit zu versüßen und zu verkürzen.

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